Zukünftige Windkraft in der Gemeinde Möhnesee

15. Dezember 2022

Wir akzeptieren konzentrierte Standorte an West- und Ostgrenze des Möhnesees, Seekulisse muss frei bleiben

Die CDU-Ratsfraktion hat das Thema lange und leidenschaftlich diskutiert. Noch vor einem Jahr galt für uns die Leitlinie „Keine Windkraft im Wald“.
Nun haben Klimawandel und Energiekrise bei der Mehrheit unserer Fraktionsmitglieder zu einem Umdenken geführt. Das Wort „Zeitenwende“ wird derzeit viel strapaziert – es trifft es aber.
Die laufenden Gesetzgebungsverfahren in Bund und Land werden Windkraft massiv privilegieren.

Wir am Möhnesee müssen uns klar machen, dass der ländliche Raum die Hauptlast der Energiewende tragen muss. Aktuell weist die Gemeinde Möhnesee weit unter 1 % der Gemeindefläche als Windkraft-Konzentrationszone aus. Zukünftig soll NRW 1,8 % der Landesfläche für Windkraft vorhalten. Da Windräder nicht in den Städten gebaut werden können, werden ländliche Kommunen über diesem Flächenbeitrag liegen.

Wo sollen unsere zukünftigen Windkraftflächen liegen?

Es wird nicht reichen, alle zukünftigen Anlagen nur nördlich des Sees auf die Haar zu setzen. Dann wären manche Haardörfer komplett von Windrädern eingekreist, und der Haarstrang sähe aus wie im Paderborner Land, wenn man die A44 Richtung Kassel fährt.
Verhältnisse wie in Lichtenau möchten wir uns hier nicht vorstellen.

Nach langer Abwägung hat sich die CDU-Fraktion darauf verständigt, dass wir (auch entsprechend dem Koalitionsvertrag der NRW-Landesregierung) uns Windkraft auf abgeräumten Kalamitätsflächen im Wald vorstellen können. Allerdings nur in punktuell konzentrierten Waldbereichen an der West- und an der Ostgrenze des Möhnesees.
Wir sind eine touristisch geprägte Gemeinde; das Landschaftsbild ist von unschätzbarem Wert.
D.h.: Die Seekulisse muss frei bleiben.
Keinesfalls darf der Rennweg zu einer durchgehenden Kette von Windrädern werden.

Wir kommen also mehrheitlich zu dem Schluss, dass der aktuell behandelte Standort für 5 Windkraftanlagen im Wald südlich von Günne-Brüningsen für uns akzeptabel ist.
Dieser Standort war bereits vor einigen Jahren in der Regionalplanung als Windkraftstandort im Gespräch. Unsere Zustimmung zu diesem Vorhaben sehen wir als ersten Schritt in Richtung Positivplanung an diesem Standort.
Wir haben auch mit jungen Menschen gesprochen: Im Sinne der drängenden Energiewende möchten wir keine juristischen Warteschleifen einlegen, die dieses Projekt mittelfristig nicht verhindern können, sondern es nur um einige Jahre verzögern würden.

Die CDU-Fraktion hält es allerdings für erforderlich (und dies ist schon seit Monaten in diversen Sitzungen betont worden), dass sich die Verwaltung umgehend mit den Investoren an einen Tisch setzt und die unverzichtbare Bürgerbeteiligung an dem zukünftigen Windpark absichert.

Auszug aus dem Statement der CDU-Fraktion im Bauausschuss vom 01.12.2022,
Marion Lepold (Sprecherin der CDU-Fraktion im Bauausschuss)

Kommentare sind geschlossen.